den meisten Christen wird gelehrt, dass Gott einen vollkommenen Willen für jeden Aspekt ihres Lebens hat und wenn wir diesen verpassen, dann befinden wir uns in seinem erlaubten Willen. Aber keiner spricht je über den Willen des Vaters in der Hinsicht: „Es liegt bei dir wie du dich entscheidest“ und genau darin leben wir aber tatsächlich die meiste Zeit unseres Lebens.
Wir fragen den Vater nicht, ob es sein vollkommener Wille für uns ist die Toilette zu benutzen, es sei denn wir sind weit von zuhause entfernt und äußern ein verzweifeltes Gebet: „Vater, finde für mich eine Toilette, damit ich mir nicht in die Hose mache, lol.“ Aber oftmals bekomme ich Emails von Menschen, die möchten, dass der Vater ihnen seinen Willen für einen zukünftigen Partner offenbart oder, dass er bestätigt wer es ist oder darüber, ob er/sie diesen Job oder einen anderen annehmen soll. Dann geht’s weiter mit Fragen wie; in welches Apartment soll ich ziehen, wenn ich in Rente gehe, was mache ich bezüglich meiner alternden Mutter und Vater, usw.
Sehr oft ist der Himmel bezüglich dieser bedeutenden Dinge still, was große Frustration verursachen kann. Da gibt es Zeiten, in denen er auf uns wartet, dass wir Entscheidungen treffen. Da gibt es Zeiten, in denen er darauf wartet, dass wir für uns selbst Schlussfolgerungen anstellen. Wie wissen wir, ob er auf uns wartet und wann sollen wir auf ihn warten, damit er uns seinen Willen offenbart?
Die 1. Alternative, die es zu beachten gilt ist: Er wartet auf uns, damit wir unsere Not realisieren.
In 1 Mose 2,18 schuf der Herr den Adam, aber hatte noch nicht Eva geschaffen. Er zog für sich selbst den Schluss: „Es ist nicht gut, dass der Mensch alleine sein soll. Ich werde ihm eine passende Helferin machen.“ Aber er sagte Adam nichts über den Mangel in seinem Leben, den er wahrgenommen hatte, noch sagte er ihm was er deswegen tun wollte – weil Adam noch nicht wusste was er brauchte. Adam dachte wahrscheinlich, dass er wüsste was er brauchte, aber er wusste es nicht.
Stattdessen wirkte der Herr in den ihn umgebenden Umständen, damit Adam Wissen und Erfahrung gewinnen konnte und herausfinden konnte was er brauchte, während der Herr ihn SCHWEIGEND BEOBACHTETE: „Und der Herr hatte alle Tiere gemacht … und brachte sie zu Adam, damit er sehen konnte wie er sie benennen würde. Und Adam gab allen Tieren … Namen, aber da war keine Partnerin zu finden, die für ihn passend war.“ Vers 19
Beachte, dass der Herr die Not Adams sah, bevor Adam das tat und sogar beschloss, dass er für ihn Vorsorge treffen wird, aber er blieb ruhig und brachte all die Tiere, männliche und weibliche zu Adam und schaute Adam dabei zu wie er all das abwickelte bis er herausfand, dass er jemand in seinem Leben vermisste.
Ein Beispiel aus meinem eigenen Leben
Als ich ein Pastor in einer kleinen Gemeinde im Südosten von Colorado war, bewahrten Barb und ich noch die Idee in unseren Herzen, dass wir eines Tages in Europa Missionare sein würden, sogar als wir dann unseren ältesten Sohn mit zerebraler Kinderlähmung (CP) hatten (CP ist eine Hirnverletzung, die während des Geburtsvorganges entsteht).
Aber eines Tages als Chris 12 Jahre alt war und er einen größeren Anfall hatte und wir später erfuhren, dass bei Gehirnverletzungen Anfälle verbreitet seien, die oftmals in der Pubertät einsetzen, von da an wussten wir, dass wir niemals als Missionare im Ausland leben würden.
Wir wussten auch, dass sich unsere Zeit in dieser Gemeinde auch geistlich dem Ende nähern würde, weil unsere Herzen eine größere Vision hatten als nur die Menschen dort. Auch musste Chris nun näher bei pädiatrischen Einrichtungen, die CP behandelten, sein und wir beide wollten, dass von nun an Jason und Brian (seine jüngeren Brüder) eine christliche Schule für ihre ganzen kommenden Schuljahre besuchten – sie waren zu der Zeit in der zweiten und vierten Klasse.
Wir hatten eine Krisenzeit erreicht – wir mussten diese Gemeinde verlassen, aber wussten nicht wohin wir sollten. Ich sagte dem Vater: „Vater, nachdem wir nun nicht mehr Missionare in Übersee sein können, vielleicht kann ich jene lehren, die meine Stelle einnehmen, was denkst du darüber? Sofort sagte er: „Du wirst der Direktor einer Bibelschule werden.“
Das ist genau wie bei Adam: Er sah die Not, er sah, dass Chris Anfälle haben würde. Er war dabei unsere Herzen auszudehnen, sodass sie mehr erreichen konnten als das kleine Dorf in dem wir lebten. Aber er brauchte mich (uns), damit wir durch all diese Prozesse hindurchgingen, bevor ich schlussfolgerte, dass ich vielleicht in der Lage sei andere, die gehen konnten, zu lehren.
Während ich mein Herz für Richtungsweisung durchsuchte, sagte er: „Worin hast du dich immer am meisten erfüllt gefühlt?“ Hier bat er mich wiederum mit meinem Herzen zu kommunizieren und auf meine Lebenserfahrungen zu schauen um zu einigen Rückschlüssen über mich selbst zu kommen. Als ich meine damaligen 34 Lebensjahre betrachtete, realisierte ich, dass ganz egal was ich tat, ich am meisten in kleinen Gruppen erfüllt war und zwar bei denen, die bezüglich des Herrn am ernsthaftesten waren. Nicht in der Gemeinde von 300, sondern bei den zehn Teenagern und vielleicht zehn Erwachsenen, die wirklich lernen und wachsen wollten und die den Herrn völlig liebten.
Als ich ihm das sagte, geschah plötzlich in meinem Geist ein Download. Sogleich gab er mir eine lebendige Beschreibung von einer Gemeinde zu der er uns bringen würde, aber es war nicht in Colorado. Es war in Tulsa, Oklahoma. Ich sagte ihm: „Oh nein Vater, nicht Tulsa. Sie haben dort Bibelschulabsolventen, die in Bedarfsartikelläden arbeiten, weil es da so viele Christen gibt, die brauchen nicht noch mehr!“ Stille. Ich meine wirkliche Stille. Der Himmel hatte gesprochen und das war es.
Ich rief einen Freund an, der in einer großen Gemeinde beschäftigt war und beschrieb ihm die Gemeinde, die der Herr in meinem Herzen beschrieben hatte. Auf der Stelle sagte er: „Das klingt wie das Victory Christian Center.“ Der Rest ist, wie man sagt, unsere Geschichte. Wir zogen nach Tulsa und ich wurde der erste stellvertretende und später der verantwortliche Direktor vom Victory Bible Institut, ihrer Bibelschule. Und nachdem ich von dort wegging und wieder den Herrn suchte, erschien mir der Herr und sagte mir, das ich Hausgemeinden gründen sollte, wobei wir bei dem angelangt sind, was wir heute tun.
Das Mittagessen eines kleinen Jungen
In Johannes 6,5a versammeln sich ungefähr 5000 Männer plus Frauen und Kinder um Jesus zu hören. Es ist Abendessenszeit und Jesus wandte sich an Philippus und frage: „Wo sollen wir Brot kaufen um all diesen Menschen zu essen zu geben?“
Das war eine ernstgemeinte Frage, womit Jesus das Problem Philippus präsentierte, damit er überlegte. Aber der nächste Vers sagt: „Er sagte das zu ihm um ihn zu erproben, denn er wusste was er tun würde.“ Das Wort „erproben“ bedeutet hier „testen“, aber mehr im dem Sinn von erproben um den Glauben hervorzubringen, von dem er wusste, dass er im Herzen von Philippus war.
Genau das Gleiche tat er mit Adam: Er wusste, dass er Eva machen würde, aber er wollte, dass Adam durch den Prozess hindurchging um darauf zu schließen, worauf der Herr bereits geschlossen hatte: er brauchte eine Partnerin. Er wollte, dass Adam das selbst erkannte und zu seinen eigenen Schlussfolgerungen kam. Er testet weder, noch versucht er uns mit Bösem, sondern er bereitet eine Gelegenheit um das zu beweisen, wovon er bereits weiß, dass es in unseren Herzen ist.
Hier wusste der Herr was er tun wird, aber drei der Evangelien sagen, dass er ihnen sagte: „Gebt ihr ihnen zu essen“ * Wenn man die Evangelien liest, so sieht man, dass dieses Ereignis stattfand nachdem die Zwölf davon zurückgekehrt waren die Menschen in Jesu Namen zu heilen und zu befreien und genau nachdem Jesus (und Petrus) auf dem Wasser gegangen waren und sie klar erkannt hatten wer Jesus war. Sein Auftrag, dass sie den Menschen zu essen geben sollten, war um zu sehen, ob sie sich mit ihrer Autorität in IHM verbunden und mit dem was sie in seinem Namen getan hatten, also mit dem wer er war und daher auch mit dem was sie tun konnten. Sie hatten es nicht. (* Matthäus 10,1 & 14,16, Markus 6,7 & 37, Lukas 9,1-10 & 13)
Philippus dachte sofort an Geld: „Nicht einmal für 200 Denare gekauftes Brot würde genug sein, damit jeder von ihnen auch nur ein winziges Krümel abbekäme.“ Vers 7 (für 200 Denare gekauftes Brot glichen 200 Lohntagen). Andreas, der Bruder von Petrus, sagte zu ihm: „Da ist ein Junge mit fünf kleinen Broten und zwei Fischen, aber was ist das, im Vergleich zu so Vielen?“
Nicht ein einziger der Jünger achtete darauf, dass sie gerade unheilbare Krankheiten geheilt und Dämonen in seinem Namen ausgetrieben hatten, noch zogen sie in Betracht, dass Peter gerade wie Jesus auf dem Wasser gewandelt war und, dass ihm der Wind und die Wellen gehorchten. Als Jesus ihnen sagte, dass sie die Menschen speisen sollten, da sagte er ihnen, dass sie quer denken sollten und sich erheben und in ihrer Autorität wandeln sollten – aber sie waren dafür nicht bereit, daher traf er Vorsorge.
Er weiß was er tun wird, was er tun möchte, aber oftmals wartet er auf uns, damit wir selbst erkennen, überlegen, betrachten, Schlussfolgerungen anstellen – durch einen Prozess gehen, bis das Wage in uns formiert wird. Manchmal sieht er uns auch zu und wartet darauf, ob wir uns bis zu dem Anlass (Grund) im Glauben erheben, von dem er weiß, dass er in uns ist. Die Gnade ist die, dass, wenn wir es nicht machen, er es im Voraus weiß und sowieso Vorsorge getroffen hat.
Hast du jemals Zeiten gehabt, in denen du wusstest, dass der Herr dich beobachtet? Dies waren Zeiten in denen er deinen Prozess beobachtete und wie du durch einen Prozess hindurch gehst um dein eigenes Herz zu entdecken und daraus Schlussfolgerungen zu ziehen, damit er dann seine Versorgung offenbaren konnte.
Nächste Woche geht es um: „Ich werde mit dir in dem gehen, wie du dich entscheiden wirst“.
Bis dahin, seid gesegnet,
John Fenn
Übersetzung: Renate Stauber
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