letzte Woche habe ich weitergegeben, dass ich eher nach einem Gefühl, einer Stimmung von meinem Vater in meinem Geist Ausschau halte, als nach einer Stimme.
Gemeinschaft und ein Wort an uns
Das griechische Wort „Logos“ wird benutzt, wenn wir vom allgemeinen Ratschluss Gottes sprechen. Logos ist das Ganze, angefangen von 1 Mose bis hin zur Offenbarung. In populären Gemeindekulturen wird Neubekehrten gelehrt, das Wort, vielleicht zwei Kapitel pro Tag zu lesen, sowie täglich Verse zu lesen und über sie nachzudenken und das ist das Logos.
Während es gut und richtig ist das Wort zu kennen und eine breite Kenntnis über die Kapitel und Verse zu haben, so ist es doch so, dass das Logos keinen Glauben hervorbringt. Die Kenntnis des Wortes bewirkt nicht, dass jemand gerettet wird, noch führt sie zur Errettung, denn wie viele Heiden haben schon Kapitel und Verse gehört, wie viele Theologen kennen die Bibel und sind doch nicht von Neuem geboren. Nur Johannes 3,16 zu kennen, bringt keinen in den Himmel.
Wofür lebst du?
Aus dem Wort heraus kommt ein spezifisches Wort, das gesprochen oder mit einer Person geteilt wird. Dieses Wort ist im Griechischen „Rhema“ und bedeutet ein spezifisches Wort, das zu einer Person gesprochen wird. Das Rhema geht aus dem Logos hervor, es ist das Spezifische, das vom Unklaren hervorkommt. Du wurdest wiedergeboren, indem du auf ein Rhema geantwortet hast. Diese Antwort auf eine Rhema Einladung zur Errettung ist Glauben.
Matthäus 4,4 zitiert 5 Mose 8,3 und benutzt dabei Rhema und nicht Logos: „Der Mensch lebt nicht vom Brot alleine, sondern von jedem Wort, das aus dem Mund Gottes hervorkommt.“
Hier sehen wir, dass unsere geistliche Ernährung nicht das Logos oder der allgemeine Ratschluss Gottes von 1 Mose bis zur Offenbarung ist, sondern ein spezifisches Wort an uns – so spezifisch wie unser Frühstück, Mittagessen und Abendessen für uns ist und nicht für die Menschenmengen. Wir leben durch und für ein spezifisches Wort, das Gott uns gegeben hat.
Dieser Vers zeigt uns auch, dass wir ein spezifisches Wort von Gott gleich wichtig ansehen sollen, wie das Einnehmen unserer täglichen Mahlzeiten. Wiederum – nicht das Tun des Logos, die zwei Kapitel Bibellese pro Tag, die täglichen Erinnerungsverse kommen unserem Essen gleich, sondern das Leben für ein spezifisches Wort von Gott an uns ist es wofür wir leben und das ist gleichwertig mit unserem täglichen Brot.
Wie entsteht der Glaube?
In Römer 10,17 sagt Paulus: „Glaube kommt durch das Hören und zwar durch das Hören von Gottes Wort. Die Aussage, dass Glaube durch das Wort kommt, benutzt nicht Logos sondern Rhema. Mit anderen Worten, Glaube kommt nicht einfach dadurch, dass man das Wort kennt, Glaube kommt durch das Hören eines spezifischen Wortes von Gott – das produziert Glauben.
Und erinnere dich daran, dass Jesus und das NT lehren, dass der Heilige Geist diese „Rhemaworte“ der Kommunikation auf verschiedene Weisen bezeichnet; wie „das Leiten in die Wahrheit, das Zeigen von Dingen, die kommen, ein Zeugnis in unserem Geist, die Unterscheidung von geistlichen Dingen“. Sie alle sind nicht nur Sätze, die du in deinem Geist hörst. Wie ich letzte Woche bereits mitteilte, schaue ich zuerst nach einem Gefühl, einem Zeugnis, einer Stimmung aus, damit das spezifische Rhema aus der allgemeinen Gegenwart (Logos) Gottes hervorkommt.
Jesus ist das Logos Gottes – der allgemeine Ratschluss und die Fülle Gottes im Fleisch. Aber als Logos wird er auch von einigen als eine bloß historische Figur betrachtet, durch die Moslems als Prophet, von anderen als Fluchwort. Aber für jene, die glauben, ist er mehr als Logos, er ist für uns ein Rhema geworden, ein spezifisches Wort an uns, das uns zur Erlösung geführt hat. Das Rhema kommt aus dem Logos hervor.
Der Irrtum der modernen evangelikalen Gemeindekultur ist Folgender: Indem man einer Person sagt, dass das Ansammeln von Kenntnis des Logos zu großem Glauben, zu beantwortetem Gebet, zu einem reifen christlichen Leben führen würde. Das ist falsch!
Frustrierte Christen
Noch einmal, es ist gut ein abrufbares Wissen über die Schrift (Logos) zu haben, versteh mich nicht falsch. Aber es ist das Rhema und nicht das Logos, das Glauben hervorbringt und genau das brauchen wir im Leben. Es ist das Rhema, das wir an Wichtigkeit mit unserer täglichen Nahrungsaufnahme gleichsetzen müssen.
Unglücklicherweise werden Christen mit dem folgenden Gedanken belehrt: „Wenn ich nur mehr vom Wort kennen würde, würde ich geheilt, würde mein Kind gerettet werden, bekäme ich meine Gebete beantwortet, würde ich in meinen Dienst treten, …“ und sie meinen damit das Logos.
Betrachte, dass Noah mit Gott, dem Logos wandelte, aber es war ein Rhema, das ihm sagte, dass er die Arche bauen sollte. Seine Reaktion auf das Rhema wird in Hebräer 11 (der Halle des Glaubens) großer Glaube genannt. Mose wandelte mit Gott, dem Logos, aber es war seine Reaktion auf das Rhema, nach Ägypten zurückzukehren, was ihn zu einem großen Leiter machte. Abraham wandelte mit Gott, dem Logos, aber es war seine Reaktion auf das Rhema über das verheißene Land und darüber einen Sohn der Verheißung zu bekommen, was ihn veranlasste die Verheißung zu empfangen.
Daher ist Glaube unsere Reaktion auf ein Rhema – und nicht auf die Kenntnis des Logos. (Mehr darüber ist in meinen folgenden Serien zu erfahren: „Wie man durch den Geist geleitet wird“ und „Wie man Glaube und Gnade ausbalanciert“)
Als Resultat des Irrtums darüber, der besagt, dass einfach nur das Wort (Logos) zu kennen, Glauben hervorbringen würde, sind viele Christen frustriert, weil sie nicht verstehen warum sie, obwohl sie das Wort lesen und studieren, immer noch nicht großen Glauben zu haben scheinen. Die Antwort ist einfach: Sie haben anstelle des Rhemas das Logos zu ihrem täglichen Brot gemacht. Obwohl sie glauben, dass sie tun was Gott sagt, so sind sie doch tatsächlich in Ungehorsam und Irrtum und wurden von gutgemeinten Dienern gelehrt, die nicht wissen worüber sie sprechen. (Ich habe noch nie unter einem „Meinungsdefizitgebrechen“ gelitten, lol)
Warum viele nicht geheilt werden
Weil Glaube nicht aus dem Logos, sondern aus dem Rhema kommt, also einem Wort von Gott direkt an uns, so bedeutet das, wenn eine Person mit einer Notwendigkeit für Heilung oder irgend einem anderen Wunder zu tun hat, dass dann das Erste ist, was sie zu tun hat, alleine zu Gott zu kommen und Zeit im Logos zu verbringen, dass sie bei Versen, die diese Situation betreffen, verweilt und damit Zeit verbringt bis das Rhema aus dem Logos zu ihr kommt. Diese Logoszeit beinhaltet für mich Anbetung und Gebet und alleine Zeit mit ihm, bevor ich überhaupt die Schrift öffne. Erlaube dir Zeit dich in seiner Gegenwart aufzuhalten und über den Passagen, die wichtig sind zu meditieren und mach nichts anderes bis du dieses Rhema von ihm empfängst.
Populäre Gemeindekultur besagt, dass du dir ein Kapitel und einen Vers aus dem Logos ergreifst, dich darauf stellst und von Gott dafür eine Berührung erwartest. Das ist nicht Glaube. Erst wenn wir ein Rhema für die Situation empfangen haben, dann ist Glaube das Resultat, weil wir dann wissen, dass wir wissen, dass wir wissen, weil wir Gott darüber gehört haben.
Glaube kommt nicht durch den Logos, sondern durch das Rhema. Was auch immer deine Situation sein möge, lass die Kultur fallen, die besagt, dass du Kapitel und Vers herauspicken sollst und verbringe stattdessen Zeit im Gebet, in Meditation, im Studium des Logos, um Gott zu erlauben aus dem Logos heraus ein Rhema zu dir zu sprechen. So kommt und funktioniert Glaube.
Bitte um was du willst
„Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, könnt ihr bitten was ihr wollt und es wird euch werden.“
Dieser Vers in Johannes 15,7 hat viele Christen dazu geleitet, dass sie alles was sie nur können über das Logos lernen, weil sie denken, dass sie eines Tages dort ankommen werden, wo dieser Vers für sie wahr sein wird – dass sie so in Einklang mit Gott sein werden, dass was auch immer sie bitten, geschehen wird, weil sie so viel Wort in sich haben. Falsch!
Das ist nicht das was Jesus sagte: Jesus benutzte das Wort Rhema: „Wenn ihr in mir bleibt und das Wort, das ich direkt zu euch spreche in euch bleibt, dann könnt ihr, um was auch immer ihr möchtet, bitten – gemäß diesem Wort in euch – und es wird geschehen."
Das ist was er sagte: Es ist kein Blankoscheck für alle beantworteten Gebete zu allen Zeiten, sondern eine spezifische Erklärung, dass wenn du ein Rhema empfängst und dieses Rhema in dir bleibt, dass du dann gemäß diesem Rhema bitten kannst und das es dir geschehen wird.
Nachdem Noah ein Rhema darüber, eine Arche zu bauen, gegeben worden war, konnte er um alles was er wollte bitten, was mit dem Bau des Bootes in Verbindung stand: Ich brauche Holz, Zeit, Hilfe, Dichtungsmittel, dass die Tiere zu mir gebracht werden, … Alles was mit diesem Rhema in Zusammenhang stand würde ihm gegeben.
Das ist der Grund warum du ein Rhema – eine Führung – einen Frieden, ein Wort, eine Richtungsweisung – empfangen hast und wenn du um etwas, das mit dem Rhema in Zusammenhang stand, gebeten hast, das es geschehe, dann ist es geschehen.
Als z.B. Barb und ich 1979 von unserem kleinen zweckmäßigen Apartment in Charlotte, North Caroline nach Tulsa umzogen, sagte mir der Vater: „Du kannst dir in Tulsa ein Haus mieten.“ So begannen wir sofort damit uns Gedanken darüber zu machen, was wir in diesem Haus brauchten um unseren ersten Sohn willkommen zu heißen, der dort während unserer Verweilzeit geboren werden würde.
Wir machten eine Liste: Irdene Farbtöne, Ziegelfeuerstätte, Holzmantel, helle Küchenblöcke, ein Fenster über der Küchenspüle, zwei Bäder, drei Schlafzimmer, eine Garage. Das Haus sollte 25 Minuten von meiner Arbeit und Schule entfernt sein und unter 400 Dollar im Monat kosten. Nachdem wir dort angekommen waren und während wir unterwegs waren um uns ein Haus zur Miete anzuschauen, hüpfte mein Geist in mir als wir um eine Ecke bogen und meine Augen ein bestimmtes Haus erblickten – und dann sah ich das Schild „zu vermieten“. Und es hatte alles worum wir gebeten hatten und genau dort lebten wir in diesem Jahr. Warum? Weil wir auf den Herrn warteten bis wir ein Rhema bekamen, dann baten wir ihn auf der Grundlage dieses Rhemas um alles was wir brauchten und es wurde uns gegeben.
Du musst ihn kennen und Gemeinschaft mit ihm haben um ein Rhema zu bekommen
Das Logos zu kennen erfordert es nicht Gott zu kennen und mit ihm Gemeinschaft zu haben. Ein Rhema zu bekommen erfordert Gemeinschaft mit Gott und ihn zu kennen.
Wenn ich das Wort studiere und es durchlese, dann schaue ich nach etwas das mich anspricht oder meine Aufmerksamkeit einfängt. Manchmal lese ich nur zum Vergnügen aber gewöhnlich suche ich nach einem Rhema wie ein Fischer mit einem Köder im Wasser während sich das Boot langsam weiterbewegt. Ich bete, dass er mir die Augen meines Verständnisses öffnet und dann bewege ich mich durch das Wort und wenn etwas meine Aufmerksamkeit erregt, dann verweile ich dabei und studiere wochen- oder sogar monatelang dieses Wort, diesen Vers oder dieses Thema.
Zu jeder Zeit habe ich fünf oder sechs Rhemaworte/Konzepte, über die ich nachdenke, meditiere und studiere und das ist der Grund warum ich Glauben habe. Deshalb weiß ich so viel – ernsthaft, ich warte solange bis ich etwas bekomme, worüber er mich lehren möchte, dann studiere ich darüber solange bis ich jeden Bissen von geistlicher Nahrung aus diesem täglichen Brot vom Himmel herausbekomme.
Ein Rhema kann von der ungewöhnlichsten Quelle kommen, weil, wenn du seine Gegenwart in dir kennst, dann lenkst du unaufhörlich deine Aufmerksamkeit auf das Innere in dir. Genauso war es als ich eine Wiederholung einer Fernsehshow gesehen habe und dem Vater sagte, dass sein Leben langweilig sein müsste, weil mir nur wegen dieser Show langweilig war, die ich schon so oft gesehen hatte, dass ich jedes Wort auswendig kannte. Deshalb fragte ich ihn: „Worin findest du Erfüllung (da du ja das Ende von Anfang an kennst)? Und er erwiderte: „Ich genieße den Prozess.“ Dieses Rhema, das ich vor Jahren bekam, gibt mir bis heute geistliche Nahrung.
Es ist die Gemeinschaft, die man den ganzen Tag hindurch pflegt, indem man sich zwischen dem natürlichen und dem geistlichen Bereich hin und her bewegt. Wie in jeder Freundschaft achtet man auf Gefühle, Zwischentöne, Stimmungen, Wörtern voneinander.
Wir müssen ihn kennen … und diese Gemeinschaft führt zu Rhemaworten in unserem Leben … unsere Antwort auf diese Rhemas ist Glauben und unser Frieden mit ihm. Da gibt es noch viel mehr zu diesem Thema, aber ich empfinde, dass ich weitergehen muss. Aber vielleicht kommt nächste Woche etwas, das damit in Zusammenhang steht.
Seid gesegnet
John Fenn
Übersetzung: RSt.
www.cwowi.org