In den letzten Wochen habe ich mir absichtlich keine Statistiken oder Formeln über 1.- 2.- 3.-Schritte angeschaut, während ich über diese sozialen Belange schrieb, sondern habe versucht höhere Standards weiterzugeben, damit der Leser gut genug ausgerüstet wird um Weisheit zu erkennen und um vielleicht eine andere Sichtweise bezüglich dieser Belange zu erhalten.
Heute geht es in der gleichen Weise um alkoholische Getränke: Lieber stelle ich höhere Prinzipien dar, als über diese oder jene Promillehöhe von Alkohol zu diskutieren.
Das höhere Gesetz ist Liebe
In Römer 14,1 setzt Paulus das Thema klar, indem er sagt: „Ihm, der im Glauben schwach ist, nehmt auf, aber nicht zur Entscheidung unklarer Belange.“
Paulus diskutiert darüber, wie man mit Christen umgehen soll, die andere Dinge darüber glauben, was man essen oder nicht essen, trinken oder nicht trinken soll und an welchem Tag in der Woche man anbeten soll. Ich zitiere aus “Word Meanings of the New Testament” von Earle: „Paulus hat den Typ von Person vor Augen, der eine große Sache aus kleinen Dingen macht, der also menschengemachte Regeln und Vorschriften beachtet.“
Der Ausdruck „Streiten über unklare Belange“ wird auch mit „nehmt auf … aber nicht für Streitereien über Meinungen“ und „den nehmt auf … aber nicht mit dem Gedanken des Argumentierens“ übersetzt.
Was gibt es da zu argumentieren?
„Für einen Gläubigen heißt es, dass er alle Dinge essen kann, ein anderer, der im Glauben schwach ist, isst nur Gemüse. Der eine, der alles isst, soll jene nicht mit Verachtung behandeln, die nur Gemüse essen. Und der Vegetarier soll jene nicht richten, die alles essen, den auch den hat Gott angenommen.“ (Vers 3)
„Wer bist du, dass du eines anderen Mannes (Jesus) Diener (die Person, die in Frage gestellt wird) richtest? Er steht oder fällt dem eigenen Herrn und er wird aufrecht gehalten werden, denn Gott kann ihn aufrechterhalten.“ (Vers 4)
An welchem Tag soll man anbeten?
Paulus fährt fort: „Eine Person hält einen Tag heiliger als einen anderen, eine andere Person hält jeden Tag gleich. Jeder sollte in seinem eigenen Sinn völlig überzeugt sein. Derjenige, der einen Tag als heiliger erachtet, macht das für den Herrn und derjenige, der jeden Tag gleich achtet, macht das auch für den Herrn. Wer alle Dinge isst, tut das im Herrn und gibt Gott Dank dafür. Und derjenige, der sich von Fleisch enthält, macht auch das für den Herrn und dankt Gott.“ (Vers 6)
Paulus ging mit ähnlichen Fragen in 1 Korinther 8,4-6 um. Hier ging es um die Frage, ob man Fleisch essen darf, das vorher als Opfer für einen Götzen in einem heidnischen Tempel benutzt worden war, welches dann auf örtlichen Fleischmärkten und an Restaurants verkauft wurde. Einige Christen aßen das Fleisch nicht, andere hatten kein Problem damit.
Zu ihnen sagte er: „Wir wissen, dass ein Götze in dieser Welt nichts ist und dass es da keinen anderen als einen Gott gibt, aber wie dem auch sei, nicht jeder Mensch hat diese Erkenntnis.“ (1 Korinther 8,4-6)
Zu den Römern sagte er etwas sehr Ähnliches: „Ich weiß und bin im Herrn Jesus davon überzeugt, dass es da nichts Unreines in sich selbst gibt: Aber für jene, die etwas als unrein betrachten, ist es unrein.“ (Römer 14,14)
Trinkt jemand?
Diese Belange waren es, warum Paulus in Römer 14,21 Trinken mit einschloss: „Es ist nicht gut, Fleisch zu essen oder Wein zu trinken oder sonst irgendetwas zu tun, wenn es verursacht, dass dein Bruder strauchelt oder damit gekränkt oder schwach gemacht wird.“
„Beachtet, dass auf keinen Fall die Macht dieser Wahl, die ihr trefft, ein Stolperstein für jene wird, die schwach im Glauben sind.“ (1 Korinther 8,9)
Ich mag was Paulus den Römern in 14,13 sagte: „Lasst uns nicht mehr einer den anderen (in diesen Belangen) richten, sondern uns lieber dafür entscheiden niemals einen Stolperstein oder ein Hindernis in den Weg eines Bruders zu legen.“
Das ist von Belang
Paulus lehrt die Römer in 14,1, dass sie eine Person, die im Glauben schwächer ist, aufnehmen sollen, aber nicht bis zum Punkt des Diskutierens. Stattdessen sollen jene mit höherer Erkenntnis sich in ihrer Freiheit zurückhalten, wenn ein Schwächerer im Glauben mit ihnen gemeinsam die Mahlzeit einnimmt und es das Gewissen dieser Person beeinträchtigen würde, wenn sie die anderen ein medium gebratenes Filet essen sieht, während sie selbst einen Salat hat. Mit anderen Worten; wandelt in Liebe und esst auch einen Salat.
Fürs praktische Leben
Vor Jahren diente ich einer bestimmten Gemeinde und der Pastor und seine Frau, die italienische Amerikaner waren, luden mich am Sonntag zu einem köstlichen Spagetti-Abendessen in der besten italienischen Tradition ein. Ein Ältester der Gemeinde und seine Frau waren auch dabei und während wir uns setzten, schenkte der Pastor jeder Person Rotwein ein und das so selbstverständlich wie man es mit einem Glas Wasser macht. Ich trank den Wein, obwohl ich sonst keine alkoholischen Getränke trinke.
1991 war ich in Russland und leitete ein Team von Amerikanern an, die mit einigen russischen Freunden eine Gemeinde anfingen. Es war in Yekaterinburg im Uralgebirge über 2000 km östlich von Moskau. Unsere Gastgeber und ihre Freunde gaben viel aus um uns mit Bergen von traditionellem russischen Speisen zu versorgen, was Weißwein mit beinhaltete, der in jedes Glas eingeschenkt wurde, den wir alle tranken, obwohl keiner von uns Amerikanern normalerweise alkoholische Getränke trinkt.
In jeder Situation war Liebe erforderlich. Die Sache ist nicht Trinken oder Nichttrinken, Fleisch essen oder kein Fleisch essen, Anbeten an einem oder an einem anderen Tag. Die Sache, um die es geht, ist Liebe. Sei nicht einer von jenen Menschen, an die Paulus Folgendes richtete: als diejenigen, die kleine Dinge groß machen und die über ihre Lieblingslehren bis zu dem Punkt diskutieren wollen, dass sie im örtlichen Leib Leid verursachen.
„Also soll jeder von uns selbst vor Gott Rechenschaft ablegen ... aber wenn dein Bruder mit deiner Speisekarte betrübt wird, dann wandelst du nicht in Liebe. Zerstöre den nicht mit deinem Essen, für den Christus starb. Lass nicht zu, dass über deine gute Freiheit so gesprochen wird, als wäre sie böse. Es ist gut kein Fleisch zu essen und keinen Wein zu trinken oder irgendetwas zu tun, das bewirkt, dass dein Bruder strauchelt oder beleidigt oder schwach gemacht wird. Hast du Glauben? Habe ihn für dich selbst vor Gott.“ (Teile von Römer 14,12-22)
Das Thema der nächsten Woche ist: Hast du bemerkt, dass Christen schneller als jede andere Gruppe von Menschen an etwas Anstoß nehmen? Was bewirkt das? Bleib dran …
Seid gesegnet
John Fenn
Übersetzung: Renate St.
www.supernaturalhousechurch.org